— 34 —
Nicht weniger als 600*) Werkstätten größeren und kleineren
Umfanges fabrizieren Schmuckgegenstände der mannigfaltig-
sten Art: Ringe, Ketten, Armbänder, Kreuze, Bleistifthalter usw.
Darmstadt ist gleich Worms und Pirmasens Sitz lebhafter
Lederverarbeitung. (Schuh- und Stiefelfabrikation.)
(Im Gebirge.)
Während im Wasgenwalde die Käsebereitung, im
Odenwalde die Syenitgewinnung und -Schleiferei die
beachtenswertesten Gewerbe bilden, ist der Schwarzwald der
Hauptsitz :
a) der Uhrenfabrikation (Furtwangen, Triberg, Villingen,
Neustadt).
Man verfertigt heute vornehmlich:
1. die bekannten Schwarzwälder Kuckucks- und Wachtel-
uhren,
2. die massive Uhr (Regulator, Tafel-, Wanduhr),
3. die Amerikaneruhr.
Die letztere hat die alte Schwarzwälder Uhr mehr und mehr ver-
drängt, da dieselbe einen Massenartikel bildet, der infolge der Billigkeit
und dauerhaften Konstruktion ein besserer Handels- und Exportgegen-
stand ist.**)
Jetziger Umfang. Der Schwarzwald bildet immer noch den
Hauptsitz der deutschen Uhrenindustrie. Auf einem Bezirke von 10 Quadrat-
meilen sind etwa 10 000 Arbeiter in ihr beschäftigt; davon entfallen auf
über 1000 Kleinbetriebe etwa 2000 Gehilfen und auf mehr als 60 Groß-
betriebe nahezu 8000 Arbeiter.
Absatzgebiete. Als Hauptausfuhrländer kommen in Betracht:
England, Rußland, die Schweiz und der Orient, dann Amerika, Südafrika
und Australien.
b) bedeutender Musikinstrumentenfabrikation.
In neuerer Zeit haben die Schwarzwaldbewohner sich
auch mit Erfolg der Herstellung von kleineren und größeren
Musikinstrumenten zugewendet. (Orchestrions.)
c) lebhafter Strohflechterei; jedoch wird sie nicht in
dem Umfange betrieben wie in Oberbayern;
d) vieler anderer Gewerbe, die ihre Entstehung teils
dem Holzreichtum, teils den Bodenschätzen des Gebirges ver-
danken, wie Holzfällen, -flößen und -schneiden, Teer- und
*) Einige verarbeiten wöchentlich für 5000 M Gold und jährlich für
200000 M Edelsteine und 100000 M Perlen.
**) Im badischen Schwarzwalde gibt es zehn größere Etablissements,
die täglich 6000 bis 8000 Stück dieser Uhren zu liefern imstande sind.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Ortsnamen: Darmstadt Worms Odenwalde Furtwangen Triberg Villingen England Amerika Südafrika Australien Oberbayern
— 38 -
b) Obstbau.
In Württemberg zählt man ca. 10 Mill. Obstbäume (d. i. */9
aller preußischen Obstbäume).
Eine ganz hervorragende Rolle spielt in beiden Stufen-
ländern
c) der Weinbau. Die Gegend des mittleren und unteren
Neckar (Neckarbergland) bildet den Mittelpunkt des
württembergischen Weinbaus und ist gleichzeitig eine
deutsche Weinlandschaft ersten Ranges.
Durch vorzügliche Sorten zeichnet sich die Gegend von Heilbronn
aus; der Kalkgehalt des Bodens begünstigt auch hier den Anbau. Von
den 16 000 ha Weinland in Württemberg entfallen allem auf den Neckar-
kreis drei Viertel und von 188 000 hl Most im Werte von 7,2 Mill. Mark
140 000 hl ün Betrage von 5,7 Mill. Mark (1902).
Den zweiten Weinbaubezirk bildet der Maingau in
dem bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken.
Der Anbau reicht von Bamberg über Kitzingen, einen hoch-
bedeutenden Weinstapelplatz mit 70 Weinhandlungen, bis unterhalb
W ürzburg.
Diese Stadt ist der Sitz der bayerischen Hofkellerei und eines in
hohem Ansehen stehenden Weinhandels. 300 Weinhändler versenden von
hier das köstliche Naß nach allen Himmelsgegenden.
d) Hopfenbau. In der Kultur dieser Pflanze steht der
Bezirk Mittelfranken im Reiche obenan.
Das Klima des Beckens ist im allgemeinen mild; Nordwinden ist
durch Gebirge der Zugang verwehrt, und die Niederschläge sind mäßig.
Daher gedeiht hier der Hopfen in zahlreichen Gärten der Ebene, an den
Abhängen des Jura und der Frankenhöhe. Wahre Waldungen bilden
die Hopfenpflanzungen und machen das Becken zu Bayerns »Hopfen-
garten«, dessen Mittelpunkt Spalt ist.
Fast 11 000 ha dienen der Kultur, d. i. das Doppelte der Anbaufläche
in Württemberg und fast die Hälfte der in ganz Bayern dem Hopfenbau
gewidmeten Fläche.
Daher ist auch der Ertrag bedeutend ; er belief sich (1902) auf 55000 dz,
d. i. 1/i des im Reiche gewonnenen Hopfens.
Den Hauptmarkt bildet Nürnberg.
Einen zweiten Hopfenbaubezirk treffen wir um
Rottenburg und Tübingen (Württemberg).
Von der Gesamtproduktion an Hopfen in Württemberg entfällt allem
auf den Schwarzwaldkreis x/s (17 700 dz).
e) Gemüsebau.
Zwischen Jura und Steigerwald erweitert sich das Maintal kesselartig.
In der Mitte des von Norden nach Süden sich erstreckenden, durch be-
waldete Höhen allseitig geschützten und durch hohe Fruchtbarkeit (ehe-
maliger Meeresboden) ausgezeichneten Kessels liegt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
39 —
Bamberg (Bamberger Kessel). Es ist die Stätte eines
in hoher Blüte stehenden Gemüsebaus, des ältesten in ganz
Deutschland. (In Bamberg und seiner Umgebung zählt man
etwa 500 Gärtnereien.)
Ii. Im Bergbau. Er wird in den Stufenländern jedoch
nur in geringerem Umfange betrieben. Größere wirtschaftliche
Bedeutung hat der Bergbau auf Salz, das im Muschelkalk
in großen Lagern sich findet.
An der gesamten Steinsalzproduktion des Reiches beträgt der Anteil
der Stufenländer (Württemberg) 35%, nämlich 350 000 t.
Den Mittelpunkt der Steinsalzgewinnung bilden Kochen-
dorf, Friedrichshall und Heilbronn; Hall und Sulz haben
Siedewerke.
Iii. In der Industrie
a) (Im schwäbischen Stufenlande).
Das ganze Neckargebiet stellt einen bedeutenden
Industriebezirk dar.
Die wichtigsten Industriestädte sind:
Stuttgart (188 000), Süddeutschlands erster Verlagsort
und Württembergs größte Stadt. Kunst- und Möbeltischlerei,
Herstellung von Maschinen und Eisenbahnwaggons, Bier-
brauerei, Gärtnerei und Buchdruckereigewerbe stehen in Blüte.
Heilbronn (38 000), gewerbereichste Stadt und erster
Handelsplatz Württembergs. Obenan steht die Metallverarbeitung,
dann folgen Papier-, Tapeten-, Zuckerfabrikation und Her-
stellung von Gold- und Silberwaren.
Eßlingen (27 000) mit Maschinen-, Leder-, Blechwaren-,
Schaumweinfabrikation und großer Gewerbeindustrie.
Geißlingen, Württembergs erster Platz in der Fabrikation
kunstgewerblicher Luxuswaren und Wirtschaftsgegenstände.
In Ludwigsburg (21 000), dem »württembergischen
Potsdam«, in Cannstatt, Reutlingen blüht die Gewebe-
industrie (Baumwoll- und Wollspinnerei und -weberei).
Gmünd*) (19 000), unechte Gold- und Silberwaren.
b) (Im fränkischen Stufenlande).
Auch hier steht die Industrie in hoher Blüte; sie verteilt
sich auf zwei Bezirke.
Den ersten bilden die Städte am oberen Main:
Bamberg (42 000), Bayreuth (30), Hof (33) (siehe Alpen-
vorland), in denen vorzugsweise die Textilindustrie blüht.
*) Der Gesamtwert aller in Pforzheim, Hanau und Gmünd her-
gestellten Gold- und Silberwaren beläuft sich auf etwa 100 Mill.mark jährlich.
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Extrahierte Ortsnamen: Bamberg Deutschland Bamberg Württemberg Heilbronn Stuttgart Heilbronn Ludwigsburg Cannstatt Reutlingen Main Bamberg Bayreuth Pforzheim Hanau
- 40 —
Kulmbach mit Bierbrauerei und chemischen Fabriken.
Der zweite Industriebezirk liegt im Rednitzbecken mit
den Städten: Nürnberg, Fürth, Erlangen.
Den Mittelpunkt bildet Nürnberg (260 000 Einwohner),
in unfruchtbarer, kiefernreicher Gegend, Bayerns erste In-
dustriestadt, Es gibt kaum einen Industrieartikel, der nicht
auch hier angefertigt würde. Hohe Bedeutung hat es als
Verkehrsknotenpunkt. Leipzig, Eger, Regensburg, München,
Augsburg, Stuttgart und Bamberg stehen durch Eisenbahnen
mit ihm in Verbindung.
Es gibt dort mehr als 40 Maschinenfabriken, die Dampf-
und Nähmaschinen, Straßen- und Eisenbahnwagen herstellen;
auch Bürsten, Pinsel und Farben werden angefertigt. Die
größte europäische Ultramarinfabrik befindet sich in der Nähe.
Weltberühmt sind die Bleistiftfabriken im nahen
Dorfe Stein.
Von den nahezu 30 bayerischen Fabriken dieser Art be-
finden sich 23 in Nürnberg und Umgegend. In all diesen
Fabriken werden von etwa 10 000 Arbeitern wöchentlich
41/2 Millionen Blei- und Farbstifte oder jährlich fast 225 Millionen
im Werte von 8 Millionen Mark angefertigt. Berühmt sind
die Nürnberger Spielwaren.*)
Manche von den 65 Betrieben Nürnbergs verfertigen
jährlich 50 000 Stück Zauberlaternen; daneben gibt es nicht
weniger als 115 Exportkommissionshäuser, die die Spielzeuge
an die bedeutendsten außerdeutschen Abnehmer: Italien, Ruß-
land, Schweiz, Spanien und Rumänien versenden. Der größte
Teil (70 °/0) geht jedoch nach England und Amerika. Der Wert
aller im Reiche jährlich fabrizierten Spielzeuge beläuft sich auf
60 Mill. Mark, wovon für 18 Miß. Mark in Deutschland bleiben.
Einen Weltruf hat Nürnberg ferner als Hopfenmarkt.
Fürth (40 000) hat großartige Spiegelglasfabriken, für
welche 40 Schleif- und Polierwerke im Jura arbeiten.
Iv. Handel.
Die rege gewerbliche Tätigkeit und der hoch entwickelte
Bodenbau haben nicht nur einen lebhaften Güteraustausch
zwischen den einzelnen Landschaften (Binnenhandel), sondern
auch einen regen Handelsverkehr mit dem Auslande (Außen-
handel) hervorgerufen.
*) Seit 1840 werden vornehmlich Blechwaren (Trompeten, Küchen,
Kochherde (in Fürth vorwiegend Zinnfiguren) optische Spielzeuge, Kreisel
und Säbel fabriziert.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
Extrahierte Personennamen: Nürnberg
Extrahierte Ortsnamen: Kulmbach Bayerns Leipzig Eger Regensburg Augsburg Stuttgart Bamberg Nürnberg Italien Schweiz Spanien England Amerika Deutschland
12
So muß es ferner als Vermittlerin auftreten zwischen dem ungeheure
Mengen von Rohstoffen produzierenden Osten und dem konsumierenden
industriereichen Westen Europas.
Naturgemäß erwächst dem Reiche aus diesem »wechselseitigen Er-
gänzungsbedürfnis« großer Gewinn.
Welche ftröfse hat das Reich, und wieviel Einwohner
besitzt es?
In Europa nimmt Deutschland hinsichtlich der Größe die
dritte Stelle ein; denn es wird mit seinen etwa 540 000 qkm
nur von Rußland und Österreich-Ungarn übertroffen. Bezüg-
lich seiner absoluten Bevölkerungszahl steht es unter den
Staaten der Erde an fünfter Stelle.
Nach den neusten Ermittlungen zählt China 426, Britisch-
indien 294, Rußland 128, die Union 73 und das deutsche Reich
56 Millionen Einwohner. Die Volksdichte Deutschlands be-
trägt 104.
An Großstädten findet man in England 40, Union 38,
Deutschland 33, Rußland 19 und in Frankreich 15.
Einheitszeit.
Alle Orte der Erde, für die die Sonne zur selben Zeit
ihren höchsten Stand erreicht (kulminiert), liegen auf derselben
Mittagslinie, d. h. sie haben die gleiche Ortszeit.
Die Sonne legt nun ihren scheinbaren Kreislauf von 360°
in 24 Stunden zurück, demnach 15° in 1 Stunde und Io in
4 Minuten, d. h. der Ortszeitunterschied zwischen zwei neben-
einanderliegenden Mittagslinien beträgt 4 Minuten. Da nun
der westlichste und der östlichste Ort Deutschlands 17° von-
einander entfernt sind, so entsteht für beide ein Zeitunterschied
von 17 X 4 = 68 Minuten.
Dieser Unterschied verursachte in unserer Zeit des stetig
wachsenden Eisenbahnverkehrs mancherlei Unannehmlichkeiten,
ja sogar erhebliche Gefahren für das reisende Publikum sowohl,
als auch für die Beamten der Eisenbahn.
Um diesem Übelstande abzuhelfen, hat die Reichsregierung
die Zeit des 15. Längengrades, der Stargard und Görlitz schneidet,
als die im Reiche allein gültige festgesetzt. (1. April 1893.)
Alle Uhren im Eisenbahnbetriebe müssen nach dieser Zeit
reguliert werden.
Sie führt den Namen Mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.),
weil die Staaten Mitteleuropas: Deutschland, Österreich-Ungarn,
Schweden sie angenommen haben und Italien, die Schweiz und
Dänemark sich ebenfalls anschließen werden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europa Deutschland China Deutschlands England Deutschland Rußland Frankreich Deutschlands Stargard Mitteleuropas Deutschland Schweden Italien
44
eine stattliche Anzahl wirtschaftlich höchst wertvoller
Bodenbaiibezirke aller Art entstehen lassen.
Der bedeutende Reichtum an Bodenschätzen (Salz,
Eisenerzen, Steinkohlen usw.) im Verein mit der großen
Wegsamkeit der Landschaft (besonders der ober-
rheinischen Tiefebene) haben das Becken nicht nur zu
einem äußerst gewerbreichen, sondern auch zu einem
so verkehrsreichen Gebiete gestaltet, daß es zu den
wirtschaftlich wertvollsten des Reiches zu zählen ist.
c.
Das rheinisch-westfälische Schiefergebirge.
(Einschließlich der Tieflandsbuchten von Köln und Münster.)
Lage. Es bildet das westlichste Glied der mitteldeutschen
Gebirgslandschaften und breitet sich im Norden der ober-
rheinischen Tiefebene zu beiden Seiten des Rheins aus.
Grenzen. Im Norden grenzt es an das norddeutsche
Flachland, im Osten an die hessische Senke, im Westen an das
Tal der Maas.
Größe und Gestalt. Ohne die Tieflandsbuchten erreicht
es fast die Größe der Provinz Brandenburg und gleicht in der
Gestalt einem unregelmäßigen Parallelogramm.
Volksdichte. Sie ist sehr mannigfaltig und beträgt in
der Eitel 40, in der Tieflandsbucht 200 bis 400, im Industrie-
gebiet 400 bis 600. Von 400 Gemeinden des Reiches, die 1895
mehr als 10 000 Einwohner hatten, entfielen 66 auf die Rhein-
provinz. Die gesamte Einwohnerzahl beträgt 54/ö Millionen, die
Durchschnittsdichtigkeit 213.
Gliederung.
a) Physisch. Das Tal des Rheins zerlegt das Schiefer-
gebirge in einen West- und Ostflügel. Seine Nebenflüsse
trennen von ihnen mehrere Querriegel ab.
Diese sind im Westflügel:
1. der Hunsrück, zwischen Mosel und Nahe, bestehend
aus Hoch-, Idar- und Soonwald,
■ 2. die Eifel, nördlich der Mosel, bis Aachen reichend, mit
Schneeeifel und dem hohen Venn (700 m);
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
— 14 —
Gliederung- :
a) physische. Die innere Hochfläche wird durch das
Donautal in zwei ungleich große Teile zerlegt: die süd-
deutsche und die oberpfälzische Hochebene.
b) politische. Es umfaßt den größten Bruchteil des
Königreichs Bayern : Schwaben, Oberbayern, Niederbayern,
Oberpfalz und die südlichen Zipfel von Württemberg und
Hohenzollern (Sigmaringen) und den Ostzipfel von Baden.
Größe. Der größte Teil des Vorlandes, Bayern, erreicht
fast die doppelte Größe der Provinz Brandenburg (76000 qkm)
mit 6,2 Mill. Einwohnern.
Volks dichte. In den meisten Gebieten wohnen auf
1 qkm kaum 40, in der Nähe der Großstädte 50, vereinzelt
100 Menschen; im bayerischen rechts des Rheins durchschnitt-
lich 76,4, links des Rheins 140,3.
Die deutschen Kalkalpen.
Lage. Sie reichen vom Bodensee bis zur Salzach und
zerfallen in Algäuer, bayerische und Berchtesgadener Alpen.
Welches Landschaftsbild zeigen die Algäuer Alpen?
Sie sind die anmutigsten und lieblichsten unter den deutschen Kalk-
alpen. Vom Fuße bis fast hinauf zum Gipfel ziehen sich saftig grüne
Matten, die mehr als 20% des Bodens einnehmen und mehrmals gemäht
werden können.
Wie ist die Fruchtbarkeit des Algäus zu erklären?
Die bedeutende Futtermenge hat ihren Grund in dem Wasserreichtum
(bis 2000 mm) und in dem tonreichen, leicht verwitternden Mergelschiefer,
der alle Täler und Höhen überdeckt.
Welche Erwerbsquellen ergeben sich hieraus für die Be-
wohner des Algäus?
Das ziemlich rauhe Klima der Höhen und die sehr zeitig
eintretenden Nachtfröste sind dem Getreidebau wenig zu-
träglich. Dafür bieten die kräftigen Weiden der Berge und
Täler zahlreichen Rinder- und Ziegenherden reichlich Futter.
Daher ist die Almwirtschaft eine wichtige Erwerbsquelle
der Algäuer Bevölkerung.
Den Hauptort bildet Kempten, schon in der Ebene ge-
legen. Es ist seit frühester Zeit ein Stapelplatz für den
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
— 47 —
der Nahe, des Rheins (Bingen bis Koblenz), der Saar, der
Ahr und der Mosel.
Das Nahetal. Den Mittelpunkt desselben bildet die Stadt
Kreuznach, in deren Nachbarschaft der schönste Nahewein gedeiht.
Das Rheintal zwischen Bingen und dem Ahrtal ist zwar
nicht ein so bedeutender Weinbaubezirk wie etwa der Rheingau
oder Rheinhessen; doch werden um Boppard, Bacherach und
Oberwesel vorzügliche Weine gewonnen. Dasselbe gilt auch
von dem Ahrtal.
Am ältesten und gleichzeitig bedeutungsvollsten ist jedoch
der Weinbau im Moseltal, und zwar an der Mittelmosel
(zwischen Trier und Kochern) mit Saar und Ruwer.
Schwierigkeiten des Weinbaues.
Es gibt keinen zweiten Weinbaubezirk, in dem Anbau und
Pflege des Weinstocks eine solche Summe unsagbarer Mühen
und Anstrengungen kostete wie im Moseltal.
Wirtschaftliche Bedeutung.
Der Weinbau ist fast die einzige Erwerbsquelle der
Moselaner, der Weinstock ihr wichtigster »Kultur-, Handels-
und Industriegegenstand«.
In dem 100 km langen Tale (Luftlinie) leben in 200 Ort-
schaften etwa 180 000 Menschen fast ausschließlich vom Wein-
bau, und in guten Jahren übersteigt die Ernte (auf 6500 ha
Weinland) 250 000 hl im Werte von 10 Mill. Mark.
Obstbau. Wo die Täler sich weiten, wird er umfangreich
betrieben und liefert Äpfel, Birnen, Kirschen, vor allem aber
Aprikosen, Pfirsiche, edle Kastanien und Walnüsse in großen
Mengen.
Durch welche Erwerb szweige wird das rheinisch-westfälische
Schiefergebirge zur wirtschaftlich wertvollsten Landschaft
des Reiches?
1. Bergbau auf Kohlen. Abgesehen von dem Saar-
becken, gibt es noch zwei Kohlenbergbaubezirke am Nordrande
des Gebirges: das Aachener und das Ruhrkohlenbecken.
a) Das Aachener Steinkohlengebiet.*) Die Ausdehnung
des ganzen Kohlengebirges schätzt man auf 88 qkm. Die Zahl
der Bergarbeiter beträgt etwa 6000, ihre Arbeitsleistung durch-
schnittlich 11/2 Mill. Tonnen Steinkohlen im Jahre.
f) Es umfaßt die Indemulde bei Escliweiler mit 46 abbauwürdigen
Kohlenflözen und die Wunnmulde bei Aachen.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
57 —
Größe. Es ist etwa ein Drittel so groß wie die Provinz
Brandenburg und zählt ungefähr 11/2 Mill. Einwohner.
Volksdichte. Dieselbe ist fast überall größer als im
Reiche; in Ostthüringen wohnen 136 bis 214 Menschen auf
1 qkm.
I.
Das thüringische Hügelland.
Wie ist es entstanden?
Das Gebiet zwischen Harz und Thüringer Wald wird von mehreren
Platten ausgefüllt, die sich vor Jahrmillionen nach der Mitte zu all-
mählich. senkten »wie die Eisdecke eines großen Sees, der plötzlich ent-
leert wird«. Bei diesem Vorgänge wurden die Ränder der Erdschollen
nach oben gedrängt; daher zeigt das Innere Thüringens das Bild eines
welhgen Hügellandes.
Welchem geologischen Zeitalter gehört es a«?
Mit Ausnahme des östhchen Teiles, welcher der Tertiärzeit angehört
und durch seine Braunkohlenlager von wirtschaftlicher Bedeutung ist,
gehört das ganze Becken gleich den drei Stufenländern und der Weser-
berglandschaft der Trias an.
Wie steht es mit dem wirtschaftlichen Werte des
thüringischen Hügellandes?
Da die Talmulden meist immer mit dem überaus frucht-
baren Löß bedeckt sind und in ihnen ein mildes Klima
(+ ^¡2° C) herrscht, so bilden viele von ihnen hervorragende
Bodenbaubezirke, wahre Kornkammern und Gemüsegärten.
Solche sind: die Unstrutniederung, die Goldene Aue,
das Saale- und Werratal, die Göttinger Senke, die Um-
gebung von Gotha, Arnstadt, Koburg, Quedlinburg
und Erfurt.
Der wirtschaftliche Wert Thüringens äußert sich :
1. Im Bodenbau im allgemeinen.
Der Roggenbau steht in Thüringen besonders im Osten
(Altenburg) von alters her auf hoher Stufe. Eine wahre
Kornkammer bildet die »Goldene Aue«, das Gebiet der Helme
mit dem sagenumwobenen Kyffhäuser (Nordhausen).
Neben dem Roggen erzielt auch der Gerste- und
Weizenbau Überschuß über den heimischen Bedarf.
Auch der Anbau der Zuckerrübe ist weit verbreitet
(Goldene Aue); daneben blüht die Kultur von Gespinst-
pflanzen (Hanf, Flachs).
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
— 65 —
1. Bodenbau.
Es sind namentlich zwei Kulturgewächse, die sich innerhalb
des Harzvorlandes einer ganz besonderen Pflege erfreuen,
nämlich der Spargel und die Zuckerrübe.
a) Spargelbau. Den unbestrittenen Mittelpunkt dieses
Zweiges des Bodenbaues in Deutschland, ja der ganzen Welt,
bildet Braunschweig. 6000 Morgen Landes in nächster Um-
gebung dieser Stadt dienen allein der Spargelkultur. Der
jährliche Ertrag beläuft sich auf 60 000 Zentner im Werte von
fast 3 Mill. Mark. In Braunschweig (Stadt und Land) bestehen
42 Fabriken, die sich nur mit dem Konservieren des Spargels
befassen und rund 8000 Personen, nur Frauen und Mädchen,
mit dem Schälen desselben beschäftigen.
Die Hauptabsatzgebiete sind außer dem gesamten
Deutschland Dänemark, Skandinavien, Ägypten, Ost- und
Westafrika, Südamerika, Australien, Singapore, Manila, also
Gegenden, in denen die zarten Gemüse der gemäßigten Zone
nicht gedeihen.
Außer dem Spargel werden vor allem noch Erbsen und
Bohnen in großem Umfange konserviert.
Die Gesamtproduktion an Konserven beträgt in Braun-
schweig 15 Mill. Kilodosen, ihr Wert 10 Mill. Mark.
Neben den Konserven werden auch noch sogenannte
Präserven (Dörrgemüse) in großen Massen hergestellt.
Braunschweig (128 000)
war früher eine blühende Handels- und Hansestadt ; es war der Kreuzungs-
punkt der Straßen Hamburg—leipzig, Hamburg—frankfurt, Bremen—
Leipzig, Lübeck—frankfurt a. M.
Da die Handelsstraßen der Neuzeit eine andere Richtung nehmen
und Magdeburg und Hannover günstigere Eisenbahnverbindungen erhielten,
so wurde es von diesen Städten überflügelt.
Unter den Industriezweigen Braunschweigs nehmen noch eine
beachtenswerte Stellung ein: die Glas- und Pianoforte-
industrie, die Wurst- und Fleischwarenfabrikation.
An Wurstfabriken, von denen einzelne mehrere Hundert
Gesellen beschäftigen, gibt es 13.
Von den 56 Druckereien des Herzogstums entfallen 30
auf die Stadt selbst.
b) Der Zuckerrübenbau. (Braunschweig.)
Neben dem Spargelbau hat sich ferner der Zuckerrübenbau
zu hoher Blüte entfaltet. In der Zuckerfabrikation zählt das
Braunschweiger Land zu den Zentralplätzen des Reiches.
Wolff —Pflug, Wirtschaftsgeographie. I. 5
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